Meine Werkstatt
Früher wollte ich schnellst möglich aus meiner Werkstattkluft schlüpfen und in einen Bürojob wechseln. Heute hingegen sehne ich mich nach der Zeit, als man am Ende des Tages sehen konnte, was man so - wie der Siegerländer es ausdrückt "vam Hübbel" geschafft hat. In meiner jetzigen Tätigkeit verschwindet alles in den digitalen Welten - oder ganz, wenn der Strom ausfällt.
Umso mehr geniese ich die Zeit in meiner kleinen, selbst eingerichteten Werkstatt, die früher mal eine Wohnhaus-Waschküche unterm Dach war. Wie früher liebe ich das Tüfteln und Optimieren, nach Lösungen suchen und Erfinden, ich mag aus nichts, oder zumindest aus dem was schon da ist, was neues schaffen. Und wie damals mein alter Herr mag ich nichts wegschmeißen: "dat ka ma ja noch bruche!" war sein Motto. Mit anderen Worten: Nachhaltigkeit!
Mir geht es in erster Linie um praktikable Lösungen. In Schönheit sterben kann ich später auch noch. Somit verwende ich zum Anzeichnen von Schnittkanten und Bohrlöchern selten einen Winkel und Reißnadel, sondern lieber einen schwarzen Edding. Ein Körner liegt zwar irgendwo rum, aber meißtens bohre ich mit meiner Handbohrmaschine und einem kleinen Bohrer nach Augenmaß und Freihand. An gesägten Blechen entstandener Grad und Unebenheiten werden mit Schrupp- und Schlichtfeilen entfernt, die noch aus meiner Ausbildungszeit stammen - das ist Nachhaltigkeit :-)